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80 Jahre Weltbund methodistischer Frauen

29. Oktober 2019

Genau am 26. Oktober, dem Gründungstag des Weltbundes trafen sich 20 österreichische Methodistinnen in Linz.

Hanni Handschin und ich durften an diesem Festtag als Gäste dabei sein.

Im Mittelpunkt der Morgenbetrachtung stand das Logo des Weltbundes, der Baum des Lebens, wie er in Offenbarung 22,2 beschrieben ist. Die Blätter der Bäume des Lebens dienen der Heilung der Völker. Ausgehend vom unserem eigenen Umfeld überlegten wir, wo es Not gibt und wie diese geheilt werden könnte. So erhielt der Baum seine Blätter. Dann ging es um die Früchte, die jeden Monat vom Lebensbaum geerntet werden können: Was dient uns zu einem guten Leben? Auch da ist uns viel eingefallen: Gesundheit, Geborgenheit, Freundschaft und Familie…

In einem Referat durfte ich den Weltbund vorstellen, seine Geschichte, seine Strukturen und was mich bewegte: Themen wie die Begegnungen mit Frauen aus allen Erdteilen, Verständigung über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, die Erweiterung des eigenen Horizonts konnte ich ansprechen. Ich berichtete auch von den Aktionsplänen zur Unterstützung der Milleniums-Entwicklungsziele; sie sollen Frauen helfen, die weltweit viel elementarer Nöte erleben als hier bei uns: Hunger, extreme Armut, hohe Kindersterblichkeit, mangelnde Gesundheit der Mütter, HIV / AIDS und andere Krankheiten, die das Leben unmittelbar bedrohen. Durch den Bezug zur UNO können vielerlei Anliegen eingebracht werden, kann Frauen Gehör verschafft werden.

Die Mittagspause mit mitgebrachtem Essen gab Gelegenheit für vielerlei Gespräche. Die EMK-Gemeinden in Oesterreich liegen weit auseinander, so dass Frauentage immer auch Begegnungstage sind.

Der Nachmittag war dann als Erzählcafé gestaltet. Nebst Hanni Handschin und mir war auch  Andrea Siegrist für den Weltbund tätig u. a. als Vertreterin bei der UNO in Wien. Zusammen ergab sich so ein Überblick über die letzten 40 Jahre. Fragen die gestellt wurden: Wie kam es dazu, dass der Weltbund methodistischer Frauen eine NGO (Nichtregierungsorganisation) bei der UNO wurde? Wie gestalteten sich die Beziehungen zu den Frauen aus Osteuropa in der Zeit des Kalten Krieges? Was waren wichtige Themen? Wie ist der Umgang mit dem Geld? Immer wieder wurde sichtbar, dass auch Frauen aus Österreich Wesentliches zur gelebten Vielfalt und zur Solidarität unter Frauen beigetragen haben.

Zum Schluss ergänzten wir unseren Baum mit weiteren Blättern und Früchten mit dem Blick auf Frauen überall auf dieser Erde. Durch diesen Tag hat sich unser Blick geweitet. Es ist gut zu wissen, dass wir mit anderen Frauen unterwegs sind, unseren Glauben zu teilen und dem Motto des Weltbundes zu folgen: „Christus kennen und ihn bekannt machen.“

Regula Stotz